Bernd Lahl, Jens Kugler - Alles kommt vom Bergwerk her

Das große Buch vom Bergbau im Erzgebirge

Bergwerk Cover

Zwischen Dresden, Zwickau und Joachimsthal liegt eine der am meisten vom Bergbau geprägten Landschaften Deutschlands - das Erzgebirge. Spätestens seit dem Jahre 1186 wurden dort Bodenschätze abgebaut, vor allem Silber, Zinn, Kobalt und Uran. Das reich bebilderte Buch stellt die vom Bergbau geprägte Geschichte und Landschaft vor. Zahlreiche Gruben und Bergwerksgebäude sind bis heute erhalten geblieben. Der jahrhundertelange Bergbau hat Gräben, Teiche und manch andere Landschaftsformen hinterlassen. Metalle wie Wolfram und Uran wurden hier entdeckt, bedeutende technische Entwicklungen vorangetrieben Herausgeber Matthias Zwerg lädt in seinem Vorwort ein zu einer Reise durch Geschichte und Gegenwart des erzgebirgischen Bergbaus, verschweigt dem Leser aber auch nicht, dass sich manche Traditionen verselbstständigen mögen, die Verbindung zu ihren Ursprüngen verlieren und zum bloßen schönen Schein vermarktet werden können. Im Buch selbst wird das Entstehen der Bräuche und der erzgebirgischen Volkskunst anschaulich erklärt. So wurde die Entwicklung der Schnitzerei, der Spielzeugherstellung und des Spitzenklöppelns wegen der zur Neige gehenden Vorkommen von Zinn und Silber vorangetrieben. Im kargen Bergland von Seiffen oder Annaberg-Buchholz mussten die Familien der Bergleute jede Chance nutzen, die sich ihnen bot, um Broterwerb und Auskommen zu sichern. Bernd Lahl und Jens Kugler widmen den knapp 50 wichtigsten Bergorten je ein eigenes, kurzes und verständliches Kapitel. In Freiberg begann mit dem ersten Silberfund in Jahre 1186 das Berggeschrey. Geschildert wird das Auffinden der Erze, die Anlage der Gruben und die Kunst des Wasserhebens, mit deren Weiterentwicklung es gelang, das Wasser aus den immer tieferen Gruben zu heben. Im Zuge des Zinnabbaues in Altenberg entstand eine Pinge (Einsturztrichter), in der man mühelos die Cheops-Pyramide verbergen könnte. Dass in der Nähe von Zwickau sogar Bananen angebaut wurden, ist kein übler Scherz, sondern Ergebnis eines Erdbrandes, der durch Selbstentzündung von Kohleflözen entstand. Für einige Jahrzehnte konnte so die "Treibegärtnerei auf den Planitzer Erdbränden" exotische Gemüse und Früchte anbauen. Ein Jahrhundert später fanden die Sowjets in Oberschlema bei Aue das erste Uranerz. Der fieberhaften Suche nach Uran fielen nicht nur das Zentrum der Stadt und die Altstadt von Johanngeorgenstadt zum Opfer, sondern auch zahlreiche Bergleute, die an derStrahlenkarnkheit starben. Doch im Erzgebirge wurden auch Edelsteine, Kaolin und andere Rohstoffe gewonnen. Neue Industriebetriebe wurden angesiedelt und das traditionelle Kunsthandwerk findet Liebhaber in aller Welt. Wer die Region besucht und die reizvolle Landschaft nicht nur im Vorbeifahren betrachten will, dem wird dieses Buch ein wertvoller Begleiter sein. Es bietet dem Leser zahlreiche Anregungen, in mehrerlei Hinsicht "in die Tiefe" zu gehen und den Geschichten, Bräuchen und Denkmälern des Erzgebirges auf die Spur zu kommen. Hinweise auf Sehenswürdigkeiten, Ausstellungen, Museen und Besucherbergwerke mit Kontaktdaten und Öffnungszeiten finden sich in fast jedem Kapitel. Alles kommt vom Bergwerk her Das große Buch vom Bergbau im Erzgebirge Autor: Bernd Kahl, Jens Kugler Verlag: Chemnitzer Verlag ISBN-Nr.: ISBN 3-937025-13-8 gebunden, Schutzumschlag, 192 S. mit Worterklärungen, Namens- u. Ortsregister 19,95 EUR

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